Montag, 27. April 2009

Am Anfang war...

...schlichtweg nur ein Kommentar.

"Wie konnte man das nur *beeps beeps* nennen?", hinterfragte meine Freundin die Entscheidung eines Unternehmens, das sich vorwiegend mit der Erstellung relevanter Inhalte für die weibliche Leserschaft beschäftigt. "Damit kann man sich doch nicht identifizieren", sinnierte sie kopfschüttelnd weiter, "*beeps beeps* - was für ein ******* (<- zensiert) Name - da hätte man das doch gleich ZICKENECKE nennen können!".

Zickenecke.

Ja, genau. Warum auch nicht? Zickenecke. Welche Frau steht denn schon dazu, dass sie eine ist. Vielleicht nicht immer, sondern nur manchmal, aber doch. Ansatzweise, oder mehr. Und wer sagt denn, dass es nur weibliche Zicken gibt?

Im Internet gibt es ja so einige Möchtegern-Adressen für Zicken, wobei die wirklich richtigen - nämlich die mit eigenem Köpfchen und einem IQ im dreistelligen Bereich - sich ja nicht von so plumpen Sprüchen wie "Gute Mädchen kommen in den Himmel, Böse gehen in die *beeps* (nennen wir es doch "Tomatenstube")" einfangen lassen. Das ist dann doch eher etwas für die Möchtegern-Zicke, die sich über die unverständigen Eltern echauffiert, weil man nicht an DSDS oder Germany's Next Topmodel teilnehmen darf, obwohl sich hier ja soooooo das Talent offenbaren würde, von dem bis dato kein Mensch auch nur irgendeinen Hauch bemerkt hat.

Eine echte Zicke zeichnet sich durch folgende Dinge aus:
- Durchsetzungsvermögen
- Durchhaltevermögen
- Enormes Selbstvertrauen (manchmal leider auch überschätzt -> ein Zickenschwachpunkt)
- Kampfgeist

Und richtig Zicken lernt man nicht von einem Tag auf den anderen! Nein, dazu gehört so einiges. Beispielsweise muss frau/mann innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde die Stimmung ändern können. Aber nicht halbherzig, sondern so richtig. Nur so kann man sein Gegenüber auch kontrollieren - der Akteur gibt vor, der andere muss reagieren. Zicken sind Akteure. Von Natur aus. Und im Laufe der Zeit perfektionieren sie das Zickensein. Oft genügt nur ein Blick. Dieser "Gewisse-Etwas-Blick", der einem mitteilt: "Schätzchen, jetzt wird's eng". Auf der anderen Seite sind Zicken charmante Wesen, mit denen man sich gerne umgibt. Eine Zicke kann umschmeicheln, umgarnen und Komplimente machen, sodass ihr Opfer gar nicht weiß, wie ihm/ihr geschieht. Man möchte nur eines: Mehr davon. Und RUMMS, gibt's wieder Ärger! Denn die Zicke ist diejenige, die das Temop vorgibt.

Zicke sein ist eine Einstellung, ein Lifestyle, der einem erlaubt, sich Freiheiten zu gönnen. Und den kann man lernen.

In meinem Alltag habe ich reichlich mit richtigen Zicken, Möchtegern-Zicken, Anfänger-Zicken und auch Nicht-Zicken zu tun. Ihnen widme ich diesen Blog, denn ihre Geschichten und Aktionen werden ihn mit Inhalten füllen.